Bakterielle Infektionen

Band 2, Kapitel 7

Was sind Streptokokken der Gruppe B?

Streptokokken der Gruppe B (GBS) sind häufig vorkommende Bakterien, die im Verdauungstrakt und in der Vagina anzutreffen sind. Infektionen verlaufen meist gutartig und lassen sich leicht mit Antibiotika behandeln.

Risiken für das Neugeborene?

Bei rund 15 bis 40% aller Schwangeren liegt eine Besiedelung vor. Zwischen 30% und 70% dieser Frauen geben diese Bakterien bei der Entbindung an ihr Kind weiter. Die meisten Neugeborenen erkranken nicht. Bei 1 bis 2% kommt es jedoch zu einer Infektion.

Infektion des Neugeborenen

Man unterscheidet zwischen Frühinfektionen in der ersten Lebenswoche und Spätinfektionen, die noch mehrere Wochen nach der Entbindung auftreten können. Bei den betroffenen Neugeborenen kann es zu schweren Infektionen (Blut, Gehirn) kommen, die mit Antibiotika behandelt werden müssen.

Wie kann man diesen Infektionen vorbeugen?

Frühinfektionen bei Neugeborenen kann vorgebeugt werden, indem die Schwangere gegen Ende der Schwangerschaft auf das Vorhandensein dieses Keims getestet wird. Dazu wird ein vaginaler/anorektaler Abstrich durchgeführt. Schwangere mit Besiedelung werden während der Entbindung mit Antibiotika behandelt, um die Übertragung des Neugeborenen während der Geburt zu verhindern.

Was ist eine Listeriose?

Listeriose ist eine lebensmittelbedingte Erkrankung, die durch das Bakterium Listeria monocytogenes hervorgerufen wird. Listerien kommen praktisch überall vor, v.a. aber im Darm von Tier und Mensch, in Milch, Gemüse (ausser Karotten und Tomaten), verarbeiteten Lebensmitteln sowie im Boden.

Sie überleben das Pökeln und können sich in geräucherten Produkten sowie bei Kühlschranktemperatur (≥ 4°C) vermehren. Bei mangelnder Küchen- bzw. Händehygiene können die Bakterien auf andere Lebensmittel verschleppt werden.

Wer ist von Listeriose bedroht?

Besonders anfällig sind sehr junge, alte oder immungeschwächte Menschen sowie Schwangere und Neugeborene. Die Infektion kann in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten Fehlgeburten verursachen.

Wie sehen die Beschwerden bei Schwangeren aus?

Die Infektion kann unbemerkt vorübergehen oder sich in Form eines fiebrigen Zustands ähnlich wie bei einem grippalen Infekt äussern: Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen. Die Bakterien im Blut der Mutter können jedoch auch das Ungeborene infizieren und zu Komplikationen wie Fehloder Frühgeburten führen.

Wie sehen die Beschwerden bei Neugeborenen aus?

Die Erkrankung kann einen schweren Verlauf nehmen. Die Infektion kann zu Atemnot und neurologischen Störungen, in selteneren Fällen auch zu Hautsymptomen führen.

Bakterielle Infektionen während der Schwangerschaft