Präeklampsie

​​​​​​​​​​​​​​Was ist die Präeklampsie?

Präeklampsie, auch bekannt als Schwangerschaftsvergiftung, ist eine potenziell gefährliche Komplikation, die während der Schwangerschaft auftreten kann und die etwa 2 % der schwangeren Frauen betrifft. Die Ursachen sind nicht genau bekannt, aber sie könnte durch eine Fehlentwicklung der Plazenta verursacht werden, die toxische Substanzen in den Blutkreislauf der Mutter abgibt, was zu hohem Blutdruck und erhöhtem Eiweiss im Urin führt.

​​​​​​​Welche Symptome treten auf?

Die Symptome sind von Frau zu Frau unterschiedlich und treten nicht unbedingt alle gleichzeitig auf:

• Stark erhöhter Blutdruck
• Ödeme (oder Schwellungen) der Füsse und Knöchel, der Hände oder des Gesichts sowie plötzliche, schnelle Gewichtszunahme
• Schwere, ungewöhnliche und/oder anhaltende Kopfschmerzen
• Schwindelgefühl
• Ohrensausen
• Starke Unterleibsschmerzen oder Sodbrennen
• Übelkeit und/oder Erbrechen
• Schläfrigkeit• Störungen des Seh- und des Gehörsinns

Diese Symptome können ab der 20. Schwangerschaftswoche und bis zu vier Wochen nach der Entbindung auftreten.

Komplikationen

Eine Präeklampsie kann zu schwerwiegenden Komplikationen für Mutter und Kind führen. 

Für die Mutter: Komplikationen können je nach Schweregrad und den betroffenen Organen (Gehirn, Nieren, Leber) unterschiedliche Formen annehmen. Es gibt zwei Hauptarten von Komplikationen:

Das HELLP-Syndrom charakterisiert sich durch eine Leberschädigung; es tritt in 5 bis 20 % der Präeklampsien auf, am häufigsten im 3. Trimester der Schwangerschaft. Symptome sind Blutergüsse, Kopfschmerzen, Oligurie (Abnahme des Urins) und Ödeme. Die Mutter muss sich einer intensiveren Überwachung mit medizinischer Behandlung unterziehen. Im Extremfall kann dies zu einer vorzeitigen Entbindung führen. 

Die Eklampsie ist ein generalisierter Krampfanfall, vergleichbar mit einem schweren Epilepsie-Anfall. Sie tritt meist als Hauptkomplikation der Präeklampsie auf. Es ist ein lebensbedrohlicher Notfall für die Frau und das ungeborene Kind. In diesem Fall wird die Entbindung so schnell wie möglich eingeleitet.

Für das Kind: Eines der Hauptmerkmale der Präeklampsie ist die Abnahme des Blutflusses von der Mutter zur Plazenta, was eine unzureichende Versorgung des Fötus mit Sauerstoff und Nährstoffen zur Folge hat. Dies kann zu Frühgeburten, niedrigem Geburtsgewicht, einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im späteren Leben oder sogar zum Tod führen.

Wie gross ist mein Risiko, eine Präeklampsie zu entwickeln?

In 70 bis 75 % der Fälle tritt die Präeklampsie in der ersten Schwangerschaft auf. Dies schliesst jedoch nicht aus, dass sie in nachfolgenden Schwangerschaften auftreten kann. Die Krankheit wird durch mehrere Faktoren beinflusst (z.B. Präeklampsie in einer vorangegangenen Schwangerschaft, Diabetes Typ I oder II, Bluthochdruck, Fettleibigkeit usw.), aber es scheint, dass die genetische Veranlagung bis zu 50 % zum Auftreten der Krankheit beiträgt.

Es gibt einen Screening-Test, der alle diese Risikofaktoren berücksichtigt und sie mit einem biochemischen Test (dem PLGF-Protein) im 1. Schwangerschafts-Trimester kombiniert. Diese statistische Berechnung ermöglicht es, ein erhöhtes Risiko festzustellen und, wenn dies der Fall ist, eine prophylaktische Behandlung vorzunehmen. Dadurch kann Ihr Risiko, später in der Schwangerschaft eine Präeklampsie zu entwickeln, verringert werden.

Kann die Präeklampsie behandelt werden?

Im Moment besteht die einzige erfolgsversprechende Behandlung darin, das Kind zu entbinden. Die ersten Symptome können jedoch schon lange vor dem Ende der Schwangerschaft auftreten. Die Behandlung zielt in diesen Fällen auf die Senkung des Blutdrucks, um eine allfällige Frühgeburt so weit wie möglich hinauszuzögern. Es werden ebenfalls Behandlungen durchgeführt, die die Lungenreifung des Babys unterstützen. In jedem Fall zieht die Präeklampsie eine intensiv-medizinische Überwachung und Behandlung mit sich. Sprechen Sie mit Ihrer medizinischen Fachperson darüber.

Prognose?

Die meisten frühzeitig diagnostizierten und korrekt behandelten Patientinnen bringen ein gesundes Kind zur Welt und erholen sich schnell.