Listeriose vorbeugen

Was ist Listeriose?

​​​​​​​Listeriose ist eine durch Lebensmittel übertragbare Infektionskrankheit, die vom Bakterium Listeria monocytogenes hervorgerufen wird. Listerien sind in der Umwelt weit verbreitet. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie Milchprodukten (Rohmilch, Käse etc.), Wurstwaren, rohem Fleisch, rohem Fisch, rohem Gemüse und Salat. Kühlschranktemperaturen (4°C) können dem Erreger nichts anhaben. Besonders gefährdet sind Schwangere, Neugeborene, alte Menschen sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem.

Welche Symptome verursacht eine Listeriose?

Die Zeit zwischen dem Verzehr kontaminierter Nahrung und dem Ausbruch der Listeriose (Inkubationszeit) beträgt zwischen einigen Tagen und zwei Monaten. 

Bei Schwangeren kann die Infektion unbemerkt ablaufen oder sich in Form eines von Krämpfen begleiteten fiebrigen Zustands ähnlich wie bei einem grippalen Infekt (Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Gliederschmerzen) bemerkbar machen.
​​​​​​​Die im mütterlichen Blut zirkulierenden Bakterien können den Fötus infizieren und Komplikationen wie einen Spontanabort oder eine Frühgeburt mit schwerwiegenden Folgen (Atemnot, Blutvergiftung, neurologische Schäden und seltener Hautsymptome) verursachen. Das Ungeborene kann sich während der gesamten Schwangerschaft mit Listeriose infizieren.

Wie kann ich mich in der Schwangerschaft vor Listeriose schützen?

Verzichten Sie auf den Verzehr von:
• Rohmilch und daraus hergestellten Produkten
​​​​​​​• ​​​​​​​Halbhart- und Weichkäse aus Rohmilch, Blauschimmelkäse; beim Genuss von Käse generell die Rinde entfernen
• Rohem Fisch (Sushi), Meeresfrüchten, rohem Fleisch (Carpaccio, Kurzgebratenes), rohen Wurstwaren (Salami, Rohschinken, Landjäger) und Räucherfisch (Lachs, Forelle)​​​​​​​
• Vorgeschnittenem und abgepacktem Salat und Gemüse

Achten Sie auf gute Lebensmittelhygiene:

​​​​​• Nicht verbrauchte Lebensmittel unverzüglich kühlen und rasch aufbrauchen; Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum beachten.
• Kühlschrank regelmässig reinigen und direkten Kontakt zwischen den darin gelagerten Lebensmitteln vermeiden (Klarsichtfolie); aus dem Kühlschrank entnommene Lebensmittel ausreichend erhitzen. ​​​​​​​
​​​​​​​• ​​​​​​​Gemüse gründlich waschen und Händewaschen vor und nach dem Umgang mit rohem Fleisch und Geflügel nicht vergessen.
​​​​​​​​​​​​​​• Fleisch und Fisch gut durchgaren.​​​​​​​
• ​​​​​​​Für rohe und gegarte Lebensmittel nicht dieselben Küchenartikel und Schneidebretter verwenden.
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L. monocytogenes vermehrt sich bei Kühlschranktemperatur und kann im Gefrierfach überleben, wird aber durch Kochen abgetötet.

Bin ich als Schwangere betroffen?

Ja, Schwangere (egal in welchem Stadium der Schwangerschaft) und Neugeborene sind besonders gefährdet.

Welche Risiken bestehen für mein Kind?

Die Infektion kann eine Fehl- oder Frühgeburt mit schwerwiegenden Folgen für das Neugeborene (Blutvergiftung, Meningitis) verursachen. Die Übertragung von der Mutter auf den Fötus erfolgt in der Gebärmutter durch die Plazenta oder in Ausnahmefällen auch während der Entbindung.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Listeriose wird mit Antibiotika behandelt. ​​​​​​​

Tipps

Als Vorbeugemassnahmen werden eine gute Lebensmittelhygiene und der Verzicht auf risikobehaftete Lebensmittel empfohlen. ​​​​​​​

Diagnose/Screening

Kein Screening; eine serologische Untersuchung wird nicht empfohlen.​​​​​​​
Diagnostik bei Vorliegen von Symptomen durch eine Blutkultur.